Etsy Shop eröffnen: Darauf sollten Sie achten

von | 16/09/2024

Handgefertigte Produkte, Vintage-Artikel, Kleidung, Schmuck, Kreativbedarf: mit rund 96,5 Millionen aktiven Käufern weltweit ist Etsy als Online-Marktplatz äußerst beliebt. Hier einen Shop zu eröffnen, ist für Gründer vergleichsweise einfach – wenn man die Fallstricke kennt.

Im Jahr 2005 wurde Etsy in den USA gegründet, in Deutschland unterhält das Unternehmen eine Niederlassung in Berlin. Auch Möbel, Deko, Kunst oder besondere Geschenkartikel können Interessierte hier finden. Wer Selbstgemachtes verkaufen möchte, kann Etsy sehr gut als Vertriebskanal nutzen und seinen eigenen Etsy-Shop einrichten. Dabei sind einige Dinge zu beachten.

Etsy-Shop: Das sind die Vorteile:

  • Kostenfreie Shop-Eröffnung
  • Einfache Zahlungsabwicklung über Etsy-Payment
  • Shop-Verwaltung auch via Smartphone-App möglich
  • Keine monatlichen Gebühren
  • Engagierte Community und große Reichweite

Nachteile eines Etsy-Shops:

  • Nur geringe Gestaltungsmöglichkeiten
  • Sichtbarkeit vom Etsy-Algorithmus abhängig
  • Es fallen verschiedene Gebühren an

So eröffnen Sie einen Etsy-Shop

  1. Ein Etsy-Konto anlegen. Um dann einen Etsy-Shop zu erstellen, gehen Sie auf „Etsy.com/sell“ und klicken Sie auf den „Eröffne deinen Etsy-Shop“-Button. Achtung: Die Shop-Eröffnung muss am Desktop-Computer erfolgen, anschließend kann der Shop via Smartphone-App verwaltet werden.
  2. Wählen Sie Shop-Sprache, Land und Währung aus. Und geben Sie Ihrem Shop einen Namen (zwischen vier und 20 Zeichen, keine Leer- oder Sonderzeichen, auf Markenrechte anderer achten).
  3. Als Verkäufer registrieren. Um die Identität zu verifizieren, arbeitet Etsy mit dem Anbieter Persona zusammen.
  4. Richten Sie unter „Zahlungsmethoden“ Ihre Zahlungs- und Abrechnungsdaten ein. Um Zahlungen zu erhalten, müssen Sie ein Bankkonto hinterlegen: Wird ein Unternehmen angemeldet, müssen auch der Firmenname, die Firmenadresse, die Unternehmens-Identifikationsnummer sowie die Gerichtsbarkeit, in der das Unternehmen registriert ist, überprüft werden. Um die Verkaufsgebühren entrichten zu können, müssen Sie eine Abrechnungsmethode hinterlegen.
  5. Nach erfolgreicher Registrierung kann der Etsy Shop per Mausklick gelauncht werden. Über die Funktion „Shop-Manager“ können Sie nun Ihr Produkte hochladen.

Ist der Shop für Etsy Payments anmeldet, können Käufern damit folgende Zahlungsmöglichkeiten angeboten werden: Kredit- und Debitkarten, Apple Pay, Google Pay, PayPal, Klarna, iDEAL (Niederlande) und Sofort (Österreich und Deutschland)

Verkaufen über den eigenen Etsy-Shop – darauf sollten Sie achten

  • Wer aus Liebhaberei auf Etsy verkauft, benötigt keine Gewerbeerlaubnis. Aber wer auf Etsy geschäftlich und regelmäßig handeln möchte, muss einen Gewerbeschein vorweisen können. Händler müssen ihre Umsatzsteuer-ID dem Etsy Shop hinzufügen.
  • Auf Etsy darf nicht jedes Produkt verkauft werden! Es sind nur handgefertigte Produkte, Vintage-Artikel und Kreativbedarf (Material & Werkzeug) zugelassen. Detaillierte Informationen finden sich in der Verkäuferrichtlinie.
  • Auf Etsy gibt es drei Arten von Gebühren: eine Einstellgebühr in Höhe von 0,20 US-Dollar pro eingestellten Artikel, 6,5% Transaktionsgebühr sowie eine Zahlungsbearbeitungsgebühr von 4 Prozent zuzüglich 0,30 Euro pro verkauftem Artikel.
  • Achtung: Als Besonderheit können auf Etsy Gebühren für Online-Werbung anfallen, denn alle Verkäufer werden automatisch für so genannte Offsite Ads angemeldet. Mit diesen Anzeigen bewirbt Etsy die Artikel seiner Verkäufer – unter anderem auf den Ergebnisseiten der Suchmaschinen, auf Social-Media-Websites, bei Publishing-Partnern, im Google Display-Netzwerk und in Apps. Die gute Nachricht: Verkäufer zahlen nur dann eine Anzeigengebühr, wenn sie tatsächlich etwas über eine solche Anzeige verkaufen. Platziert und ausgesteuert wird die Werbung von Etsy. Hat ein Etsy-Shop in den vergangenen 365 Tagen unter 10.000 US-Dollar umgesetzt, ist die Teilnahme an Offsite Ads optional, alle anderen nehmen automatisch an diesem Werbeprogramm teil.

Fazit: Etsy eröffnet Selbstständigen interessante Möglichkeiten, Produkte zu verkaufen. Besonderer Pluspunkt: Die Erstellung des Shops ist ebenso einfach wie die Zahlungsabwicklung. Gleichzeitig bietet Etsy seinen Verkäufern viele Vorteile: So ermöglicht man mit Etsy Payments den Käufern vielfältige Zahlungsmöglichkeiten. Auch das angesprochene Offsite-Ads-Programm kann – insbesondere bei umsatzstarken Shops – hilfreich sein, da man sich um Kampagnen und Aussteuerung nicht kümmern muss und lediglich Gebühren auf verkaufte Artikel bezahlt, die man ohne diese Werbung nicht verkauft hätte. Auch die Shop-Verwaltung über die „Verkaufen auf Etsy-App“ ist ein Pluspunkt dieses Vertriebskanals. Nachteilig ist, dass Etsy nur Produkte aus drei Kategorien erlaubt (Details sind hier nachzulesen).